Der Dom ist der höchste vollständig in der Schweiz stehende Berg. Er bildet gleichzeitig den Kulminationspunkt der Mischabel. Dieser Koloss besteht aus vier Wänden und vier Graten, aber nur die N-Seite und der Festigrat sind vergletschert. Im E stürzt die sehr breite Flanke sehr steil und kompakt in den Feegletscher. Trotz der erstaunlichen Höhe und der ungeheuren Masse, die er aufweist, ist der Dom vom Mattertal her nicht besonders gut zu sehen. Von Saas-Fee beeindruckt seine Silhouette, ist er doch klar der höchste Berg in der Runde, zudem zeigt er mit dem Grossen Gendarmen optisch einen mächtigen Doppelgipfel. Am meisten Eindruck hinterlässt der Dom vom Nadelgrat aus, wo er seine ebenmässige, vergletscherte Nordseite zeigt, die dem Berg einen beherrschenden, kühlen Adel verleiht.
Das Gebiet rund um den Dom ist lediglich weiträumig durch die Seilbahn auf die Längflue erschlossen. Die als Ausgangspunkt in Frage kommenden Hütten (Domhütte, Mischabelhütte) liegen zwar hoch, für einen solchen Berg aber immer noch tief genug. Die Anstiege auf den Dom sind deshalb alle sehr lang und anstrengend. Nach dem Erreichen des Gipfels folgt zudem der Abstieg auf der Normalroute nach Randa von über 3’100 Höhenmetern… Auf diesem haben das Gemüt und die Gelenke genügend Zeit (genauer: 7 Std.), die wahren Dimensionen des Berges wenigstens ansatzweise zu erfassen.