Hekla

Der Berg mit der besten Aussicht und der berühmteste Vulkan!

Die Hekla erreicht 1'491 m ü. M. Foto von Ágúst Guðmundsson.

Vielleicht ist Hekla der berühmteste Berg Islands. Sie ist einer der aktivsten Zentralvulkane des Landes und der, der am meisten Lava produziert. In und nahe der Hekla gab es im 20. Jahrhundert folgende Eruptionen: 1913, 1947, 1970, 1980-1981 und 1991. Der Ausbruch 1913 war bei der Region Lambafit und dem Berg Mundafell. Der Berg thront wunderschön und einzigartig über Südisland und seine Höhe ist gemessen am isländischen Durchschnitt beachtlich, fast 1’500 Meter, immer etwas unterschiedlich wegen der Vulkanaktivität und der Plattentektonik. Eggert Ólafsson und Bjarni Pálsson waren wohl die ersten, die 1750 den Berg bestiegen. Im Allgemeinen hatte die Bevölkerung schreckliche Angst vor diesem Tor zur Hölle, so dass den Männern davon abgeraten wurde, den Berg zu besteigen und ihr Begleiter wegen Magenkrämpfen und Angst bettlägerig wurde.

Heutzutage wird die Wanderung auf die Hekla belächelt, aber trotzdem hat jedermann Respekt vor dem Berg. Eine im Sommer gut befahrbare Piste liegt vom Weg Dómadalsleið zum Gebiet Skjólkvíar entlang des Lavafeldes von 1970. Kurz vor dem Schlackekrater Rauðuskál entspringt der Fusspfad, der den mit Schlacke bedeckten Hang schräg emporführt. Eine steile Piste für geländegängige Autos führt ebenfalls dort entlang und viele fahren den Grat zwischen dem Gebiet Rauðkembinga und dem Berg Hekla hinauf, um ihre Wanderung von dort aus zu beginnen. Auf dem Wanderweg sieht man schnell, dass der Berg durch Vulkanausbrüche erschaffen wurde, denn er besteht aus Tephra und verschiedenen Lavaschichten, von denen viele bis weit ins Land hinein reichen. Der Berg ist länglich und viele Krater liegen entlang des Bergrückens und des gesamten Vulkansystems, in Richtung Nordost-Südwest vom Berg aus gesehen. Schneewehen und kleine Gletscher liegen an den Flanken des Berges, aber an vielen Stellen weiter oben gibt es schneefreie Streifen und Kraterteile. Der höchste Teil des Berges ist die Kante des Gipfelkraters, der zum grössten Teil 1947 entstand. Von dort aus geht es nach Südwest, meistens auf einem gut sichtbaren Pfad, über Schlacke, zerbrechliche Lava, an grösseren und kleineren Kratern vorbei, die Hänge hinauf und hinab, und über Schneewehen, die im Sommer schnell abschmelzen, bis man auf den Gipfelkrater gekommen ist. Die Aussicht ist hervorragend: Über die ganze Fjallabak-Region bis zum Gletscher Vatnajökull, und nach Norden und Westen über das schneebedeckte Land. Und der Wandersmann ist erstaunt, dass er nach dieser recht leichten Wanderung auf alle umliegenden Gipfel blicken kann. Der Name des Berges kommt wahrscheinlich vom Wort «hekla», welches ein leichtes Schultertuch bezeichnet. Falls dem wirklich so ist, passt der Name gut, gleich ob er sich auf den Schnee auf der Spitze des Berges bezieht oder auf die Nebelbänke, die ihn so oft schmücken.

Oft wird die Frage gestellt, ob man sich in Gefahr begibt, sollte man die schreckliche und wohl einmalige Erfahrung machen, sich während eines Ausbruchs auf der Hekla zu befinden. Das ist durchaus möglich, denn ein Ausbruch kündigt sich oft nur 1-2 Stunden vorher an und der letzte Ausbruch liegt schon 10 Jahre zurück. Das müssen Bergsteiger immer im Hinterkopf behalten, denn bei einem bevorstehenden Ausbruch bleibt wohl kaum genug Zeit, um sich in Sicherheit zu bringen.