Das Allalinhorn ist aus verschiedenen Gründen ein ausserordentlich bemerkenswerter Berg. Form, Höhe, moderate Schwierigkeiten, verschiedene attraktive Überschreitungen, Erschliessungsgrad und Name tragen zu einem Bekanntheitsgrad bei, der weit über die topografische Bedeutung hinausreicht.
Vom Saastal aus zeigt es sich als anmutiges, von Gletschern gepanzertes Dreieck. In Tat und Wahrheit ist das Allalinhorn aber eine sehr komplizierte Konstruktion. Vier geschwungene, eine Swastika formende Felsgrate treffen sich auf dem Gipfel. Vom Feechopf entpuppt es sich als eine sehr attraktive Pyramide, von S wirkt es aufgrund seiner hohen Felswand eher bedrohlich.
Das Allalinhorn ist ein Viertausender, vielleicht der technisch einfachste der Alpen. Zudem führt seit 1984 eine unterirdische Standseilbahn an seiner N-Flanke bis 570 Höhenmeter an seinen Gipfel heran, was eine Besteigung enorm verkürzt. Deshalb erfreut sich das Allalinhorn eines regen Besucherstroms, der nur wenige Wochen im Jahr abreisst. Für die meisten Alpinisten stellt das Allalinhorn den ersten Viertausender in ihrer Karriere als Bergsteiger dar.
Der Name ist das Tüpfchen auf dem «i»: Allalin… er tönt fremd und rund. Es handelt sich möglicherweise um eine Bezeichnung, welche die Sarazenen vor gut 1’000 Jahren diesem Berg gaben. Arabisch ala’i-ain heisst: die Quelle (also «Quellhorn»). Im Saastal nennt man den Berg «ts Alle’lii». Der Name bleibt ein Mysterium.