Der Monte Rosa (Walsertitsch: Der Gourner) ist eines der gewaltigsten Bergmassive der Alpen. Von den meisten nahen Standorten aus gesehen wirkt er allerdings nicht sehr wuchtig. Die starke Vergletscherung und die ungeheure Dimension seiner Basis schwächen die Wirkung der enormen Höhe ab. Von Macugnaga sieht man jedoch direkt in die phänomenale, unvergleichliche Ostwand, die sich über dem Belvederegletscher fast 2’500 Meter hoch auftürmt! Dies sind Dimensionen, die sonst nur im Himalaja zu finden sind.
Der Monte Rosa besteht aus einer prächtigen Reihe von zehn Gipfeln, die über 4’000 m hoch sind. Viele von ihnen tragen die Namen von Personen, eine in der Schweiz sonst wenig verbreitete Tradition. Die Krone des Monte Rosa bildet die Dufourspitze (4’634 m). Sie ist der höchste Punkt des Wallis und der Schweiz und bildet den Kulminationspunkt eines mächtigen Felskamms, der sich vom Grenzgrat nach W fortsetzt und den Grenzgletscher vom Monte Rosagletscher trennt. Mit Ausnahme des Zustiegs vom der Margherita Hütte sind alle Anstiege zur Dufourspitze lang und anstrengend. Zudem ist die Orientierung bei einem Wettersturz schwierig, und die Gletscher weisen gefährliche Spaltenzonen auf. Trotzdem kann sich die Dufourspitze nicht über einen Mangel an Besuchern beklagen. Die Aussicht vom Gipfel ist unbeschreiblich schön, ein umfassendes Panorama öffnet sich, alle Viertausender wirken wie Zwerge. Die dunkle Tiefe aller Täler beeindruckt stark.
Der Name des Monte Rosa wurde vom arpitanischen Wort roëse (Gletscher[bach]) abgeleitet.