Wie die meisten seiner Nachbarn besteht das Nadelhorn aus drei Wänden und drei Graten. Die N-Seite wird vom Riedgletscher bedeckt, die SW- und die E-Seite bestehen aus Fels. Trotz seiner beachtlichen Höhe fristet das Nadelhorn ein eher zurückgezogenes Dasein. Es ist von den Dörfern nicht sehr gut zu sehen, und wenn, dann versteckt es sich hinter seinen Nachbarn. Bei den Alpinisten ist es jedoch sehr beliebt, sind doch die meisten Anstiege nicht besonders schwierig, zudem bilden die Mischabelhütte und die Bordierhütte sehr günstige Plattformen für die Besteigung dieses wirklich sehr schönen und wuchtigen Berges. Das Nadelhorn bildet zusammen mit der Lenzspitze das Scharnier von der Mischabel zum Nadelgrat. Da die beiden Gipfel sehr nahe beieinander liegen, können sie auf einer schönen Tour überschritten werden. Die Überschreitungen des Nadelgrats gehört zu den grossen Touren des Gebiets. Das Nadelhorn wird von drei grossen Gletschern eingerahmt, dem Hobärggletscher, dem Hohbalmgletscher und vor allem dem mächtigen Riedgletscher, der sich in Richtung Grächen ergiesst.
Der Name wurde abgeleitet von einer grossen Felsspalte, die sich rund 10 m nordwestlich des höchsten Punktes befindet und ein ovales Loch im Berg bildet, das Nadelloch, eine Art Nadelöhr, das besonders vom Festijoch aus zu sehen ist.
Das Nadelhorn wurde als einer der wenigen Viertausender des Wallis zuerst von Einheimischen bestiegen. Franz Andenmatten, Baptiste Epiney, Aloys Supersaxo, J. Zimmermann, 16. September 1858. Diese Gruppe von Bergführern und Arbeitern hatte den Auftrag, auf dem Gipfel ein trigonometrisches Signal aufzurichten.