Die Lava des Skjaldbreiður ist weit verbreitet: Sie liegt unter dem See Þingvallavatn und formt auch das Lavafeld Þingvallahraun.
Der Skjaldbreiður ist nicht nur ein schöner Berg, z.B. vom Gebiet Þingvellir aus gesehen, sondern wurde auch vom Poeten und Naturforscher Jónas Hallgrímsson in einem bekannten Gedicht gepriesen. Heutzutage ist es keine grosse Sache mehr und ganz selbstverständlich im Winter mit dem Schneemobil oder einem modifizierten Geländewagen auf den Berg zu fahren und solange genügend Schnee vorhanden ist, ist das eine schöne Tour. Aber zum Glück sind im Sommer auch Wanderer auf dem Berg. Lange Zeit war der Pfad, der von der Strasse aus auf den Berg führte lang, aber nachdem ein neuer Weg (der F338) zwischen der Piste Kaldadalsvegur und dem Landkreis Biskupstúnga angelegt worden ist, sind die Bergsteiger viel zahlreicher geworden.
Die Form des Skjaldbreiður ist ganz typisch für einen Schildvulkan. Diese entstehen jeweils durch einen sehr langen Vulkanausbruch, genau im Gegensatz zu einem Lavaring. Als Beispiele kann man Trölladyngja, Kollóttadyngja und Heiðin há nennen. Die ausländischen Schwestern dieser Schildvulkane sind z.B. auf Hawaii, aber diese südlichen Verwandten sind eigentlich riesengrosse Zentralvulkane und bestehen aus den dicken Lavaschichten, von sich immer wiederholenden Ausbrücken von Schildvulkanen und Spalteneruptionen. Der mittlere Teil der Eruption, aus der die Insel Surtsey entstanden ist, war ein Schildvulkan, mit effusiver Vulkantätigkeit aus einem Hauptkrater. Oben auf dem Skjaldbreið ist ein grosser Krater, der entweder mit Schnee oder Wasser gefüllt ist. Die Lava des Skjaldbreið floss vor ungefähr 10’000 Jahren in die gesamte Umgebung, die jetzt unter dem See Þingvallavatn liegt. Oben auf diese Schicht, etwas südlich des Kraters, lagerte sich dann eine etwas jüngere Lava ab, die aus Spalteneruptionen nordöstlich des Berges Hrafnabjörg strömte. Dazu gehört auch das Lavafeld, das nun Þingvallahraun heisst, die oberste Lavaschicht am Grunde des Þingvallavatn und auch die Lava, die man im Querschnitt in der Schlucht Almannagjá sieht.
Der Weg auf den Gipfel ist einfach und leicht begehbar. Meistens beginnt man die Wanderung an dem Punkt, an dem die Piste F338 am höchsten auf den Skjaldbreið liegt, und wo sich der Schlackenkegel Hrauk (605 m) befindet. Dorthin liegt ein kurzes, befahrbares Wegstück nach Süden, von Piste F338 her (rechts, wenn man von der Strasse Kaldadalsvegur her kommt). Man nimmt direkt Kurs auf den höchsten Punkt des Schildvulkans. Unter den Füssen hat man vor allem sandgeschliffene Lava und unterschiedlich hohe Lavastränge. Der Kraterrand ist leicht zu erklettern. Vom Berg aus sieht man weit über Südisland hinweg, sowie den Gletscher Langjökull und seine kleineren Brüder ihm zu Füssen, und auch das Hinterland des Fjordes Borgarfjörður. Der Berg Hlöðufell ist in Sichtweite und mindestens so eindrücklich wie die Herðubreið.