Skúmhöttur

Einer von vielen wunderschönen Bergen im Tal Skriðdalur

Der Skúmhöttur erreicht 1'229 m ü. M. Foto von Ágúst Guðmundsson.

Skúmhöttur bedeutet wohl etwas wie ein «Nebelhut». Skúmur hat mit der Dunkelheit zu tun, oder dem dunklen Vogel «Skúmur», der grossen Raubmöwe. Der Schriftsteller Gunnar Gunnarsson sagte im Jahrbuch des Reisevereins 1944, dass der Skúmhöttur «oft mit dunklem Schneegestöber, dichtem Nebel oder schweren Wolken gekrönt» wäre. Eigentlich gibt es sogar mindestens drei Skúmhöttur in Ostisland. Der hier beschriebene Berg liegt im Tal Skriðdalur, zwischen den Städten Egilsstaðir und Breiðdalur, relativ weit von Islands Hauptstrasse, die ein Mal um die Insel führt, entfernt.

Der Skúmhöttur ist ein schwerfälliger und mächtiger Berg, der einem wegen der hellen Farben in seiner Bergspitze ins Auge fällt. Dort sind noch Überbleibsel von saurer Lava, welche die Talgletscher schon vor langer Zeit aus den Tälern und Senken entfernt haben. Nur an den höchsten Punkten, wie dem Skúmhöttur und anderen Bergen, sind noch Rest davon zurückgeblieben. Auf dem steilen und eindrucksvollen Berg Hallbjarnarstaðafjall (1’146 m) zum Beispiel, sieht man am Gipfel gut erkennbar eine dicke Lage von saurem Gestein. Dieser wendet seine Frontseite in das Tal Skriðdal, Richtung Þingmúli.

Auf der anderen Seite des Skúmhöttur ist ein grossflächiges und karges Hochland, welches man wunderbar von einem grossen Berg wie ihm überblicken kann. Noch weiter entfernt liegen Fjorde und schlussendlich das Meer. Aber um dorthin zu gelangen, muss man vom Skriðdalur aus den Skúmhöttur besteigen. Nachdem man am Berg Sandfell vorbeigefahren ist, kommt man zum Fluss Þórisá, welcher im Tal Ófærudalur entspringt. Auf der Schwemmebene des Flusses sollte man die Wanderung beginnen und sich südlich von ihm halten, da er zum Teil durch eine Schlucht fliesst. Dem Berg entspringt ein Vorgebirge, welches sich Richtung des Landes zwischen den Flüssen Þórisár und Eyrarteigsá, aus dem Tal Hallsteinsdal, biegt. Am besten geht man direkt das Vorgebirge hinauf, welches zu einem Bergrücken schrumpft, der am Ófeigsdalur entlang liegt. Diesem Rücken folgt man mehr oder weniger in Richtung Südost, bis man den höchsten Punkt des Berges erreicht. Dort gibt es vereinzelte Felsklippen, an denen man vorbeikommen muss, und es ist sicherer auf der Südseite zu gehen als auf der Nordseite, wegen der steilen Felsabschnitte die es dort gibt. Die Aussicht ist hervorragend, nach Osten sowie Westen und es ist gut eine Karte dabei zu haben, möchte man alle Berge in der Umgebung mit Namen kennen lernen.

Falls es zu viele Wolken gibt oder das Wetter unbeständig ist, sollte man von einer Besteigung des Skúmhöttur absehen.