Súlur

Der Hausberg der Bewohner Akureyris

Der Súlur erreicht 1'213 m ü. M. Foto von Ágúst Guðmundsson.

Vom Berg Súlur, dem Hausberg der Bewohner Akureyris, ist die Aussicht ganz besonders schön und die Wanderung auf den Berg ist sie auf jeden Fall wert. Man sieht allerdings nicht sehr gut über die Halbinsel Tröllaskagi, denn die Berge Kerling und Tröllafjall versperren einem die Sicht. Aber die Aussicht über den Fjord Eyjafjörður ist wunderschön und auch noch weiter, bis zur Insel Grímsey und über das Land nordwestlich und östlich, unter anderem bis zur Region Mývatnssveit.

Der Berg ist zweigeteilt: Ytrisúla ist der niedrigere Gipfel (fast 1’200 m) und Syðrisúla der höhere (1’213 m). Beide sind aus saurem Vulkangestein (Riolit und Liparit), welches zu einem uralten, lange erloschenen Zentralvulkan im Hochland, weiter im Landesinneren gehört. Es sind zwei rückenähnliche, hübsche Gipfel, die eigentlich Teil eines bedeutend längeren Bergrückens sind, aus dem auch die Spitzen Litlakrummi, Stórkrummi, Bóndi (1’350 m) und Þríklakkur ragen. Dieser Bergrücken und seine Gipfelreihe reicht bis zum Berg Kerling (1’536 m), dem höchsten Berg der Tröllaskagi-Halbinsel. Die Gipfelreihe markiert auch den östlichen Rand der Täler Glerárdalur und Lambárdalur. Ein teilweise felsiger Sockel, Súlnastallur, beschützt den Ytrisúla etwas oberhalb, auf halber Höhe des Berghanges. Beide Gipfel sind mit losem Geröll übersät und nur an manchen Stellen kann man ganz oben dunkle Felsen oder dunkles Basaltgestein erkennen.

Der übliche Wanderweg auf den Súlur ist markiert und führt durch die sogenannten Súlumýrar («Súlur-Sümpfe»), bis fast auf den Berg. Oft fährt man mit dem Auto bis oberhalb von Akureyri, in Richtung der Müllentsorgungsstation, und beginnt die Wanderung beim sogenannten Hügel Fálkafell, von wo aus man der Autopiste eine Weile lang folgt.

In dieser Beschreibung soll aber auf einen alternativen Wanderweg auf den Súlur hingewiesen werden, abseits der traditionellen Route.

Es ist nämlich ausgezeichnet den Berg von Osten her zu besteigen, das heisst aus den Berghängen der Eyjarfjörður-Distrikts, zum Beispiel von den Höfen Kristnes, Teigur, Syðragil oder Ytragil. Bei den zwei Letztgenannten folgt man der Schlucht Gilsársgil bergan, bis sie flacher wird und schliesslich verschwindet. Dort sind bewachsene Felsvorsprünge gemischt mit Kiesflächen, und einige mächtige Gesteinsbrocken erfreuen das Auge. Man geht in Richtung der Talsenke, zwischen Ytrisúla und Syðrisúla. Eine interessante Ansammlung von Hügeln liegt in der Senke und ist die Zeit wert, die es braucht, um diesen kleinen Umweg zu gehen. Dort ist die nähere Umgebung sehr malerisch. In der Mitte der Senke erscheint ein sich nach oben verjüngender Schwemmkegel. Auf ihm geht man über ziemlich steiniges Land, bis man die Hälfte der Strecke zurückgelegt hat. Dann hat man zwei Möglichkeiten: Direkt aus der Senke hinauszugehen und die Wanderung dort, auf dem Bergrücken zwischen den beiden Spitzen, zu beenden oder bis zur Mitte des Ytrisúlur aufzusteigen und von dort auf den felsigen Sockel Súlnarstallur. Der erste Weg ist recht steil und gleichzeitig schräg, so dass man Steigeisen braucht, sollte noch verharschter Schnee dort liegen. Oben folgt man dem Bergrücken auf einen oder beide der Gipfel. Der zweite Weg führt den Wanderer Richtung Norden am Ytrisúla entlang, bis man einen guten Blick auf dessen Südseite hat, und dann geradewegs den Berg hinauf, einem Kiesrücken folgend, der nördlich des Felsgürtels auf der Bergkuppe liegt.

Viele begnügen sich damit, den Ytrisúla zu erklimmen, aber der Rücken zwischen ihm und dem südlichen Gipfel ist, obwohl teilweise sehr schmal, gut begehbar und der Umweg kurzweilig.